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Kinshasa – etwa 10 Millionen Menschen leben in der nach Kairo und Lagos drittgrößten Metropolregion Afrikas. Seit der Unabhängigkeit von Belgien 1960 und nach der jahrzehntelangen Militärdiktatur von Joseph Mobutu herrscht seit einigen Jahren zwar offiziell Frieden im Land, doch eine fast vollständig verfallene Verwaltung und Infrastruktur sowie kriegerische Auseinandersetzungen in einigen Regionen verdeutlichen die Schwierigkeiten, denen dieses Land gegenüber steht. Weniger als fünf Prozent der Einwohner Kinshasas haben ein regelmäßiges Einkommen, die Mehrheit überlebt durch Kleinhandel, „se débrouiller – sich durchschlagen“ lautet die inoffizielle Losung.

Mindestens 20 000 Straßenkinder leben derzeit in der kongolesischen Hauptstadt. Der Tod eines oder mehrerer Elternteile (z.B. durch Aids), Scheidung, Arbeitslosigkeit und wirtschaftliche Not – das sind die Hintergründe dieser enormen Zahl. Viele von ihnen werden als „Hexenkinder“ für Unglück in ihren Familien verantwortlich gemacht und verstoßen. Ein erbarmungsloses Phänomen, das mit der Armut und unter wachsendem Einfluss fundamentalistischer Freikirchen rapide zugenommen hat und von dem viele Kinder und Jugendliche betroffen sind, die am Espace Masolo betreut werden.